Er ist wieder da. Gut ein Jahr nach seinem Abgang, verbunden mit der Hoffnung, nicht mehr so vielen gegnerischen Gewinnern die Hand schütteln zu müssen, kehrt Armin Veh zu seiner letzten erfolgreichen Station zurück. Seinen vorherigen Verein verließ der gebürtige Augsburger nach nur knapp vier Monaten, auch weil das Gefühl nicht mehr stimmte. Es bleibt zu hoffen, dass das Gefühl diesmal das Richtige ist. Nachdem der letzte Frankfurter Trainer Thomas Schaaf zu seinem Abgang förmlich gedrängt wurde, verständigte man sich in den Gremien der Eintracht nun auf den Weg des geringsten Widerstandes. Statt jungem Blut steht auch zu Beginn der neuen Spielzeit wieder ein alter Hase am Spielfeldrand, dabei hätte es progressive Alternativen gegeben. Zwar nicht der zuletzt hochgehandelte Tayfun Korkut, aber fraglos wäre Sascha Lewandowski eine attraktive Option gewesen. Attraktiv, allerdings nicht ohne Risiko, verfügt dieser im Profibereich doch bei weitem nicht über einen solch reichhaltigen Schatz an Erfahrung, wie der ehemalige Deutsche Meister Armin Veh.
Veh verließ den Club im letzten Jahr, da er keine Perspektive sah, mit der SGE weiter nach oben vorzurücken. Zu eng war damals das finanzielle Korsett, zu beschränkt waren die Entwicklungsmöglichkeiten. Hat sich all dies in einem Jahr geändert? Wohl nicht. Viel eher entsprang die erneute Verpflichtung Vehs rationalen Überlegungen, getragen von dem Umstand, dass der Ex-Stuttgarter mit den gegenwärtig unter Vertrag stehenden Spielern gut auskommt, bestens im Vorstand vernetzt ist und sich dieser nach dem Korb von Schmidt und dem Fehlschuss Schaaf keinen weiteren Fauxpas mehr leisten konnte. Für Veh wird das erneute Abenteuer Eintracht allerdings zum Risiko. Wird er, wie zuvor schon in Stuttgart, sein Denkmal zum Einsturz bringen? Oder schafft er es tatsächlich, mit der Eintracht tabellarisch an die Vorsaison anzuknüpfen, was für sich genommen schon einen Erfolg darstellten dürfte.
Die Entscheidung der Vereinsoberen stimmt traurig, auch weil die Eintracht abermals die Chance auslässt, mit Alexander Schur ein talentiertes Eigengewächs als Co-Trainer zu installieren, der dann langsam aber sicher in die Fußstapfen seines Chefs hineinwachsen könnte. Eine bewährte Praxis, die auch beim großen FC Barcelona gang und gäbe ist. Nur in Frankfurt scheint man auf solch verschmitzte Ideen nicht zu kommen, sondern sich lieber Altbewährtem hinzugeben. Alte Besen kehren gut, sagt man. Doch bei der Eintracht hat man schlicht noch nicht den Anschaltknopf für den neusten iRobot gefunden.
Zum neuen Trainer der Frankfurter Eintracht gibt es heute Abend (15.06.) ab 20:30h eine neue Ausgabe des Eintracht-Podcasts. Schaltet ein!